A. Carole Benzaken

Carole Benzaken baut seit fast 30 Jahren ein polysemes Werk auf, das den Bilderfluss durchkämmt, um Momentaufnahmen zu entnehmen. Sie entwickelt methodisch eine homogene Arbeit, die heterogene Verzweigungen keineswegs ausschließt. Die Künstlerin hinterfragt die Fülle und die Hast, mit der diese Bilder permanent auf uns einprasseln.

Die Arbeit von Carole Benzaken stützt sich zunächst auf einen Pool von Bildern aus Presse und Medien sowie auf eine Datenbank mit persönlichen Filmen und Fotografien. Die Künstlerin arbeitet sowohl in der Tiefe des gemalten Bildes als auch an der Oberfläche des digitalen Mediums und inszeniert ein multiples Theater, das gleichzeitig mit dem Innen und Außen, dem Persönlichen und der Oberfläche, dem kollektiven Kodex und dem individuellen Gedächtnis arbeitet. Von der „Gemälde“-Malerei bis zur räumlichen Erweiterung der Malerei verzweigt sich ihre Arbeit in verschiedene Medien, darunter Video, die Verdichtung des gemalten Bildes sowie seine Ausdehnung in den architektonischen Raum.

Heute setzt sie sich mit der Architektur auseinander. Carole Benzaken verwendet verschiedene Medien, vom Gemälde über Verbundglastechniken bis zum Video, und lässt die Felder verschwimmen, indem sie in einer geschickten Montage die zahlreichen Codes des Bildes und seine Wahrnehmungsweisen miteinander kombiniert.

Diese Kreation der Künstlerin fürs Domaine de Chaumont-sur-Loire besteht aus drei Bildern.

“Eine Bibliothek ist eine Art innere Landschaft für denjenigen, der sie besitzt, er ist gewissermaßen ihr Autor, Herausgeber und Organisator, aber auch Benutzer, Empfänger, Leser und Betrachter.

Carole BENZAKEN

 

 

Carole Benzaken wird 1964 in Grenoble geboren und lebt und arbeitet in Paris. Nach ihrem Abschluss an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts de Paris im Jahr 1990 gelingt ihr ein viel beachteter erster Auftritt in der Kunstszene, als sie ab 1994 in der Fondation Cartier pour l’art contemporain ausstellt.

Als Gewinnerin des Marcel-Duchamp-Preises 2004 präsentiert sie die Ausstellung Search for the New Land im Espace 315 des Centre Pompidou. Die Arbeit von Carole Benzaken wurde in zahlreichen Einzelausstellungen gezeigt: 2011 im Musée d’Art et d’Histoire du Judaïsme in Paris, im Frühjahr 2014 im Musée des Beaux-Arts in Nancy sowie im Herbst 2015 in der BWA Contemporay Art Gallery in Katowice (Polen), oder im renommierten Carré Saint-Anne in Montpellier, im Museum Slaskie in Katowice (Polen) im Jahr 2016 oder im Musée de Louviers im Jahr 2017. 2019 erhält sie eine Einladung des Centre des Monuments Nationaux, in der Abtei von Cluny ein monumentales Werk namens Degrés zu schaffen.  Eine weitere Carte Blanche erhält sie in diesem Jahr auch vom Schlossmuseum in Tournon-sur-Rhône zum Thema „Où va le vent“.

Ihre Arbeit war auch Gegenstand mehrerer öffentlicher Aufträge wie für das Mobilier National 1998 mit der Herstellung einer Tapisserie, für die Kirche Saint-Sulpice in Varennes-Jarcy 1997–2001 mit der Herstellung von Buntglasfenstern, für die Halle der 32, rue Blanche in Paris, wo sie ein monumentales Glaspolyptychon mit Hintergrundbeleuchtung bietet und 2009–2012 im Programm vertreten ist.

Carole Benzaken wird seit 1993 von der Galerie Nathalie Obadia, Paris/Brüssel, vertreten.